Herbsttörn mit Hindernissen

Eigentlich wollten wir zu Arzums und Cingenes Geburtstag in Bozburun sein. Ja, die beiden haben wirklich am gleichen Tag Geburtstag. Aber erst kamen Termine dazwischen, dann kräftiger Wind genau auf die Nase. Um die verlorene Zeit aufzuholen, starteten wir mit zwei langen Etappen um die 50 Seemeilen - entweder bei Flaute oder den Wind gegenan. Durch einen Zufall konnten wir dann doch noch spontan Geburtstag in Bozburun feiern - wenn auch nicht Arzums. Über den Golf von Fethiye waren wir erst nach Bozukkale gesegelt, dann nach Bozburun, Selimiye, Orhaniye und einige Buchten. Zum Zeitvertreib kreierten wir "Billionaire Bingo" mit Megayachten. Eine Art Quartett in Real Time, denn diese Luxusdinger düsen an der türkischen Küste reihenweise herum. Meist mit Flagge von den Cayman Islands. Merkwürdig. Selbst auf dem Rückweg machte uns der Wind einen Strich durch die Rechnung. Statt eines schönen Westwindes herrschte Flaute oder aber Sturm. Doch das war nicht das Schlimmste. Mitten auf dem Meer zwischen der Türkei und Griechenland entdeckten wir ein gekentertes Flüchtlingsboot. Menschenleer. Nur noch ein Schwimmflügel und ein T-Shirt klebten am Wrack. Nachdem wir die Küstenwache verständigt hatten, setzten wir die Reise fort. Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch. 

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