Mit Kummer ohne Sorgen

Der Corona-Segler:  Über Sebastian Kummer habe ich mehrmals im Floatmagazin berichtet. Wir hatten viel telefoniert und korrespondiert, uns aber nie persönlich getroffen. Dabei lagen wir nicht weit auseinander. Doch unterschiedlicher konnte unsere Situation kaum sein. Ich lag in der Marina in Kas, mit allem Komfort. Und vor allem legal. Kummer musste sich vor der Küstenwache verstecken. Erst in Griechenland, dann in der Türkei. 

 

Als Kummer im Februar an der französischen Atlantikküste zu einem Überführungstörn in die Türkei aufbrach, war die Welt noch normal. Dann kam Corona und seine Crew ging. Ab Mallorca segelte der Wirtschaftsprofessor aus Wien allein auf seiner werftneuen Lagoon 46. Die Reise wurde zu seiner ganz persönlichen Odyssee. Alle Länder am Mittelmeer schlossen ihre Grenzen - auch für Segler. Wochenlang musste Kummer im Niemandsland zwischen der Türkei und Griechenland ausharren. Medien in Deutschland, Österreich, England, den Niederladen und der Türkei berichteten über den Eremit auf seinem Boot, der nie den Mut verlor. Trotz vieler Rückschläge. Dann schaltete sich ein österreichisch-türkischer Unterhändler ein. Kummer war zum Politikum geworden. Die Frage war nur: Ist er ein Scharlatan oder der Retter in der Not?

 

Erstmals nach seiner 90-tägigen Odyssee ist Kummer wieder in der Türkei. Zeit für ein persönliches Kennenlernen. Gleichzeitig sieht Kummer die "Blu", den Kat, der seine Heimat in „der schönsten Quarantäne der Welt“ (O-Ton Kummer) war. An Bord der „Blu“ erinnert sich Sebastian Kummer noch einmal an seine Reise und führt mich über das Schiff. Und dann gibt es da noch ein gemeinsames Projekt.

 

 

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