Einmal Streichen, bitte!

"Urban gardening" war gestern. Neu im Trend: „Maritime gardening“.

 

Nach drei Jahren im Wasser kam die Dilly-Dally jetzt erstmals an Land. Für mich die erste Gelegenheit nach dem Kauf im September 2018, das Unterwasserschiff genauer unter die Lupe zu nehmen. Bislang hatte ich das nur schwimmend und schnorchelnd tun können. Da schien alles okay. Aber viel konnte ich ohnehin nicht sehen, außer einem wunderbar gepflegten Rasen, auf den jeder britische Greenkeeper neidisch gewesen wäre. Von daher war ich schon etwas nervös, was mich „da unten“ erwarten würde. 

 

Da ich so schnell wie möglich die Dilly-Dally wieder ins Wasser bringen wollte, und zudem die wenigen Landliegeplätze in Kaş stark frequentiert sind, wollte ich mir nur eine Woche Zeit gönnen, um alle notwendigen Arbeiten am Unterwasserschiff zu erledigen. Samstag morgen auskranen, Samstag darauf wieder einkranen.

 

Das war der Plan. Sportlich, aber machbar. Mit der Hilfe meines Vaters, der derzeit zu Besuch ist, müsste das hoffentlich klappen. Doch dann wurde die Zeit immer knapper. Aus organisatorischen Gründen sollte die Dilly-Dally bereits wieder am Freitag ins Wasser gebracht werden. Der erste Tag - verflogen.

 

Auch das Auskranen verzögerte sich um einige Stunden, da direkt vor uns eine große Gulet mit etwas Verspätung aus dem Wasser gehoben wurde. Und dann dauerte das Abstrahlen des Rumpfes noch ein paar Stündchen. Dazwischen die Mittagspause. Der nächste halbe Tag: weg!

 

Immerhin nutzte mein Vater die Gelegenheit, mit dem Scooter ein paar Runden im Hafen zu drehen. Das letzte Mal saß er vor einem halben Jahrhundert auf einem Roller. Wäre er mal nicht so schnell gefahren. Denn gleich am nächsten Tag überfiel ihn eine hartnäckige Erkältung und knockte ihn ziemlich aus. Zwar schnaufte er wie eine alte Dampflok jeden Tag fleißig zum Hafen (wir haben uns für die Zeit der Arbeiten ein Apartment im Ort genommen), doch als fürsorglicher Chef bestand ich darauf, dass mein persönlicher Werftarbeiter schnell wieder ausstempelt und sich statt der Arbeit lieber dem Auskurieren widmet. Und so halbierte sich die Anzahl der helfenden Hände.

 

Am Montag Abend kontaktierte mich die Marina. Ob es möglich sei, dass die Dilly-Dally bereits am Freitag früh als erstes ins Wasser gehoben werden könnte? Mein Stellplatz würde für die nächste Yacht benötigt. Wieder ein Tag weniger. Langsam sah es düster aus. Vor allem beim Blick auf die Wettervorhersage. Die Prognose für den heutigen Mittwoch: Dauerregen, Gewitter und Sturmböen. Kein Wetter für neue Farbanstriche. Und ausnahmsweise sollte die Prognose einmal Recht behalten. 

 

Ob die Dilly-Dally rechtzeitig zum Kranen fertig sein wird? Der Stand der Arbeiten ist im Video zu sehen.


 

 

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